Streckenübersicht

Ein Viertel Leipzig bitte…

Ein sonntägliches Radfahrvergnügen auf einem Teilstück des „Äußeren Grünen Ringes“

Streckenübersicht
Das nordwestliche Viertel des Grünen Rings mit Zu- und Rückfahrt

Der heiße Hochsommertag verhieß mir schon früh am Morgen, dass es heute keine Langstrecke geben würde. Bei Temperaturen um die 30° C kann man 100 km fahren, muss man aber nicht. Außerdem hatte ich für den Abend schon eine Einladung zum Grillen zugesagt. Also hieß es, in der näheren Umgebung um Leipzig herum eine erträgliche Radeltour von ungefähr 50 km auszubaldowern – bestenfalls als Rundtour, die dort endet, wo sie begann.

Ideal für so ein Vorhaben sind die zwei kreisförmigen Radwanderkurse um die Messestadt herum, der Innere und der Äußere Grüne Ring, welche Projekte des Grünen Rings Leipzig sind . Das schöne an beiden Strecken ist, dass man quasi überall ein- und auch wieder aussteigen kann, weil sie vielfach mit anderen Radwanderwegen vernetzt sind. Sehr schön zu sehen ist das auf der hervorragend und aktuell gehaltenen Radwegekarte des OpenStreetMap-Projektes. Die äußere Strecke beträgt dabei ca. 135 km, die innere ungefähr 65 km.

Offizielles Radwegeschild des Grünen Rings Leipzig
So sieht die Beschilderung des Radwanderrundweges aus.

Die gesamte Ausschilderung beider Wege, ca. 10 x10 cm große Zusatzschilder am rechten, unteren Rad der offiziellen Rad-Wegweiser ist gut bis sehr gut, lediglich an wenigen Weggabelungen muss man raten oder Adleraugen haben und manchmal sind die Schilder auch ausgeblichen oder überwachsen.

Ich habe mich also schnell für die äußere Variante entschieden und es braucht auch keine großartige Suche, um den Einstiegspunkt zu finden: Unweit des Bahnschienennetzes des Leipziger Hauptbahnhofes, wo die Bundesstraße 6 (sie heißt dort Adenauerallee) Richtung Osten abbiegt, liegt der Mariannenpark. Dort gibt es links, also an der Westseite vom Park, einen Spazierweg, der nach wenigen hundert Metern an der Parthe entlang die Stadt verlässt. Wähnt man sich in einem Augenblick noch in einem Industriegebiet:

Eine geklinkerte Fabrikgebäude-Traverse über die Bundesstraße
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

so sieht man wenig später das Schloss Schönefeld:

Schloss Schönefeld mit weißem Putz und Sandstein-Fenstereinfassungen mitten im Grünen
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Sodann nähern sich Weg und Fluss und man kann die Aussicht auf eine wundervolle Aue genießen:

Die Parthe mit Uferbewuchs
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)
Die Parthe in Nachbarschaft zu einem landwirtschaftlichen Feld
(Foto. Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Vorbei am Freibad Schönefeld, dem Schloss Abtnaundorf und dem Naturbad Nordost befindet man sich bald mitten in Thekla und fährt unter der A 14 durch Portitz-Plaußig. Der freundlichen Siedlung schließt sich unmittelbar das Werkgelände von BWM an.

Gut zweieinhalb Kilometer umkreist man die öden Hallen der Auto-Schmiede, bis der Weg wieder in Wohngebiet abzweigt. Auffällig dabei ist, dass tatsächlich nur der Portalbereich der Administration architektonisch gestaltet ist – was man als vorbeifahrender Radler jedoch nur erahnen kann:

Zweckdienliche Industriehallen auf der grünen Wiese
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Ich habe mich dann eine Weile Freestyle vom ausgeschilderten Weg gelöst, bin durch Göbschelwitz und erst in Podelwitz wieder auf den orthodoxen Weg zurück. Kurz hinter Göbschelwitz kann man eindrucksvoll sehen, warum die Leipziger Tieflandsbucht so heißt:

Ein endlos scheinendes Feld in völlig flacher Lage
Einmal abgesehen von der botanischen Monotonie dieser Agrarfläche, kann man hier montags sehen, wer einen am Mittwoch besuchen kommt (Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Der Weg führt anschließend an den Schladitzer See und dort südseitig ca. ein Viertel drumherum, um sich dann direkt dem Flughafen Leipzig/Halle zu nähern:

Eine rückseitig von der Sonne angestrahlte Wolkenformation über den entfernt liegenden Hallen von DHL
DHL ist erleuchtet… (Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)
Fracht-Jumbo-Jets in Warteposition
Da warten sie… (Foto: Sarah A: Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Ich bin dann geradewegs nach Schkeuditz hineingeleitet worden. Dort strahlten mich zwei Sonnenblumen an:

Zwei Sonnenblumen vor einem teil-bedeckten Himmel
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

In einem älteren Stadtteil mit erhaltener Gebäudestruktur:

Eingangsportal in einem Turm mit Uhr
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

steht in einem Vorgarten ein absolut grandioser Denkmalsstein mit folgender Inschrift:

Eine lustige Denkmalsinschrift
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Ich bin dann über die Weiße Elster durch das Naturschutzgebiet Luppeaue zur Neuen Luppe und an selbiger zurück in die Stadt. Unterwegs ließen mich die Mitglieder einer Schafherde schmunzeln:

Von links nach rechts laufende Schafe beim Grasen an der Luppe
(Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

Als ich nämlich genauer hinsah, wurde mir klar, dass die Tiere über und über mit Kletten „beklebt“ waren:

Ein Schaf übersät mit Kletten
Schaf Straciatella (Foto: Sarah A. Besic, CC BY-NC-SA 4.0)

So klang dann der aktive Teil dieses Sonntages aus. Zum Schluss gab es noch zahlreiche Leckereien vom Grill. Wohlbekomm’s!

Hier nochmal die Tour im Ganzen: