Seifenblase vor unscharfem Hintergrund

Vom Loslassen

Kontemplation über einen häufig benutzten, geliebten, gehassten und missverstandenen Begriff

Seifenblase vor unscharfem Hintergrund
Losgelassen zu haben, kann manchmal ganz einfach sein (Foto:Kasjan Farbisz, Pixabay, CC0)

Lesezeit: 25 min

Nur wenige Begriffe üben im Kanon der einschlägigen Lebenshilfeliteratur eine solche Magie aus wie das ’Loslassen‘. Liegt es daran, dass schon viele Weise über die Jahrhunderte sich darüber geäußert haben? Oder ist es der Kitzel der relativen Unerreichbarkeit, der das eigentlich profane Verb zum Zauberspruch erhebt? Entfacht die Spannung zwischen hehrem Anspruch und frustrierender Realität dieses einfach scheinenden Appells in uns ein Feuer, Liebgewonnenes auf den Prüfstand zu stellen? Oder hemmt uns unsere Fähigkeit, diese banale Übung zu meistern, auf Jahre, gar Jahrzehnte?

Aber eins nach dem Anderen…!

’Loslassen‘ – allein der Klang dieses fast schon abgegriffenen Wortes schleppt schwermütig den erhobenen Zeigefinger mit sich. Wir hören diese Aufforderung und fühlen uns sogleich ertappt. „Ach ja, da war ja noch was…“ All diese vielschichtigen, bedeutungsschwangeren Worte: Hinschauen, Annahme, Aushalten, Mitgefühl, Vergebung,… – ein Sack voller neunmalkluger Empfehlungen, unaugesprochener (Selbst-)Vorwürfe, uneingelöster Versprechen, schwerwiegender Beabsichtigungen. Bereit, uns jederzeit mit der hässlichen Fratze unserer Schwächen zu konfrontieren. Ein Geheimtipp aus dem Fundus spiritueller Allzweckwaffen, um Demut zu erzwingen, um uns an unsere Lässlichkeit zu erinnern, um all das integriert geglaubte Wissen, all die hart erworbenen Fähigkeiten mit wenigen Silben zunichte zu machen.

Offen oder verborgen sehen wir uns beschämt, dem Mindestanspruch an meditativer Fertigkeit nicht gerecht geworden zu sein. Wieso gehen wir eigentlich mit einem solch ordinären Tätigkeitswort dermaßen in Resonanz? Und woher kommt der Reflex, der behaupteten Königsdisziplin unter den Heils-Praktiken so dermaßen auszuweichen?

Herkunft des Wortes

Zunächst einmal nähern wir uns dem Betrachtungsgegenstand von der sprachlichen Seite. Woher kommt das Wort? Welche ursprüngliche Bedeutung hatte es und wohin hat es sich entwickelt?

Der indogermanische Sprachstamm des Wortes ’lassen‘ meinte ursprünglich ’ermüden, erschlaffen, matt werden, nachlassen‘. Die Abwandlungen im Lateinischen und Griechischen schoben die Bedeutungen ’träge sein, ermüden, erschlaffen‘ in den Vordergrund, während die alten (Gemein-)Sprachen des europäischen Kontinents das ’Frei-‘ und ’Loslassen‘ betonten. Heute findet sich im Neuhochdeutschen der Wortstamm ’-lassen‘ mit dem Präfix ’los-‘ zusammen in einem Verständnisraum mit ’loslassen; fahren lassen; entlassen; preisgeben; erlassen, verzeihen; anordnen; zulassen, gestatten; überlassen, übergeben; übrig lassen, hinterlassen, unterlassen‘:

‚lassen‘ im Duden

lassen: Das germeinergm. starke Verb mhd. lāzen, ahd. lāzzan, got. lētan, engl. to let, schwed. låta geht mit verwandtem Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die Wurzel *lē(i)-d- »matt, schlaff werden, nachlassen, lassen« zurück, vgl. z. B. griech. lēdeī »träge, müde sein«. – Zu dieser Wurzel gehören aus dem germ. Sprachbereich die Wortgruppen um ↑lasch, ↑lässig, ↑letzt und ↑verletzen (letz, verletzen). Um das Verb gruppieren sich die Bildungen ahd., mhd. lāz »Loslassung; Unterbrechung; das Fahrenlassen«, nhd. -lass (in Ablass[…]); mhd. lāze »Loslassung; Aderlass«; mhd. lāzer »Aderlasser«; ferner mhd. læzlich »was gelassen, d. h. unterlassen wird; erlässlich«, nhd. lässlich »(leichter) verzeihlich« (über anlässlich, verlässlich[…]); -lässig »lassend« in fahrlässig[…], nachlässig und zuverlässig[…] – Zusammensetzungen und Präfixbildungen: ablassen (mhd. abelāzen »sich abwenden von, nachlassen, überlassen; ablaufen lassen«);[…] entlassen (mhd. entlāzen, ahd. intlāzan »loslassen, lösen, fahren lassen«);[…] erlassen (mhd. erlāzen, ahd. irlāzan »loslassen, wovon freilassen«); verlassen (mhd. verlāzen, ahd. farlāzan »loslassen; fahren lassen; entlassen; preisgeben; erlassen, verzeihen; anordnen; zulassen, gestatten; überlassen, übergeben; übrig lassen, hinterlassen, unterlassen«)[…]“1

’lassen‘ im Wahrig

lassen: das Verb geht über mhd. lazen, ahd. laz(z)an auf germ. *læt–a– „lassen“ zurück, dass sich auch in altengl. lettan und altfrz. leta bezeugen lässt; Quelle ist eine indogermanische Wurzel mit der Bedeutung „ermüden, erschlaffen“, auch in lat. lassus „müde, abgespannt“ und griech. ledeĩn „ermüden“; die Bedeutung könnte sich von „ermüden“ über „sich loslassen, freilassen“ zu „lassen“ entwickelt haben; mit lassen wurden zahlreiche Präfigierungen wie ablassen, verlassen, einlassen oder auslassen gebildet, die sich zumeist auf die Bedeutung „wenden, bewegen“ beziehen[…]“2

So stellt sich heraus, dass schon der Wortstamm ’-lassen‘ all das enthält, was man nur seinem erweiterten Bruder ’loslassen‘ als Bedeutung gebend annahm. Aus den zugehörigen Synonymen wird aber bereits ersichtlich, dass ein Loslassen von vielerlei Natur sein kann.

Die zweite Seite des Loslassens

Ein frischer Apfel liegend auf einer ausgestreckten Hand
Noch liegt der Apfel auf der Hand… (Foto: S. Hermann & F. Richter, Pixabay, CC0)

Die symbolische Bewegung einer sich nach unten öffnenden Hand, das Loslassen im Sinne eines Fallenlassens, setzt soetwas wie eine innewohnende Eigenschaft des Losgelassenen voraus, sich eben auch mit dem Lösen einverstanden zu erklären oder mindestens dem Loslassen nichts entgegenzusetzen. Der Apfel kann bei uns auf der Erde nach unten hin losgelassen werden, weil die Gravitation dies von ihm zwingend fordert.

Hingegen ein Loslassen im Sinne eines Ziehenlassens muss ganz andere Merkmale des oder der Loszulassenden aufweisen. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Der Apfel selber hat eher keine Intention, von Dannen zu ziehen. Das zeigt sich eindrücklich, wenn ein Astronaut auf der ISS vorsichtig nur die Apfel-Greifhand öffnet. Die gleichgültige Frucht bleibt einfach dort im Raum hängen, wo sie sich bei geschlossener Hand vorher schon befand. Loslassen scheint also nicht zwangsläufig mit einem gleichzeitigen Entfernen einherzugehen. Das ist wichtig und soll später wieder aufgenommen werden.

Anders stellt sich die Folge des Loslassens dar, wenn das, die oder der vorher Festgehaltene eigentlich schon immer gelöst sein wollte. Die in der Luft geschnappte Fliege wird bei Öffnen der Hand zweifelslohne nicht Besseres und Schnelleres zu tun wissen, als sich von dem vorherigen Gefängnis zu entfernen. Wie leicht und erfolgreich kann Loslassen sein!

Die Teilnehmer und der Prozess

Es bedarf also eines scharfen Blickes auf a) den oder die Loslassende(n), b) die vermittelnden Umgebungsumstände (wie beschrieben z. B. die Gravitation) und c) der Einstellung des oder der Losgelassenen. Diese Erkenntnis muss lebendig im Hinterkopf bleiben, darf aber später keinesfalls als Grundlage einer Ausrede herhalten.

An den Beispielen von Apfel und Fliege ist gut zu erkennen, dass die Tätigkeit des Loslassens einerseits einen Zeitraum in Anspruch nimmt – welcher fallweise unterschiedlich lang sein kann, andererseits aber ein höchst binäres Unterfangen darstellt. Dazu bedarf es kurz eines Blickes auf die jeweilige Ausgangssituation: Vorausgehend eines Loslassens besteht regelmäßig ein gegensätzlicher Zustand, das Festhalten. Dieser stellt einen (Kraft-)Aufwand dar, ist mithin bewusst oder unbewusst absichtsvoll.

Das Ergreifen geht dem Festhalten dabei seinerseits voraus und kann exakt zum Zeitpunkt des Geschehens als unwillkürlich angenommen werden – in der gesamten Spannweite vom einfachen Reflex bis hin zur gewollten und durchdachten Aktion.

Der in Folge aufzubringende Kraftaufwand des Festhaltens setzt jedoch eine stetige, im Hintergrund ablaufende Kosten-/Nutzen-Abwägung in Gang. Diese kann, im Falle der Fliege, kühl und berechnend darin liegen, das störende Tier schnellstmöglich aus dem eigenen Nahbereich entfernen zu wollen. Egal dabei ist, ob der Zweck die Mittel um jeden Preis heiligt, das Insekt also in die ewigen Jadggründe befördert wird, oder die Liebe zum Lebendigen ein Entlassen in die aushäusige Freiheit zeitigt. In jeden Fall wird das Festhalten ein geplantermaßen nur vorübergehender, weil als überflüssig wahrgenommener Zustand bleiben, da es gewünschtermaßen um ein Loslassen als Ergebnis geht.

Vielfältige Beweggründe des Festhaltens

Anders verhält es sich, wenn mit dem Festhalten der haltenden Person ein tatsächlicher oder vermeintlicher Vorteil erwächst. Die Feststellung dieses Vorteils ist dabei eine subjektiv vorgenommene Kalkulation, die irgendwie vorher stattgefunden haben muss. Diese Berechnung wiederum kann auf zwei grundverschiedene Arten ablaufen, eher vordergründig und wissentlich oder eher unbewusst im „Hintergrund“. Bei ersterem Modus ist es wahrscheinlicher, dass rationale Sachargumente, strukturiert zusammengetragen und sorgfältig gegeneinander abgewägt die Hauptrolle spielten3. Bei Zweiterem wird eher die innere Gefühlswelt mit den Aspekten der Bedürfnisbefriedigung und Beschwernisvermeidung4 im Mittelpunkt stehen. Dummerweise ist das manifeste Selbst5 evolutionsbedingt besser darauf geeicht, der letzteren Strategie zu gehorchen und deren Ergebnisse für wahrhaftiger zu halten. Diese nicht zu unterschätzende Tatsache ist für den Umgang mit dem Topos ’Loslassen‘ von gehöriger Wichtigkeit!

Grafische Darstellung eines Mannes, der dem symbolischen Geld an der an ihm befestigten Angel hinterherläuft
Wer dient hier wem? Ist der Vorteil noch Ergebnis meines Tuns oder bin ich inzwischen Sklave seines Erhaltes? (Foto: Mohamed Hassan, Pixabay, CC0)

Nun aber zu Beispielen möglicher, solcher Vorteile: Da wäre als erstes zu benennen das Festhalten an gepflegten Gewohnheiten bzw. Umständen, die als tragendes Puzzlestück dem eigenen Dasein eine Sicherheit vermittelnde Struktur verleihen. Zweitens sei erwähnt das Festhalten an liebgewonnen Dingen, die in ihrer ideellen Bedeutung oder ihrem materiellen Nutzen wiederum für tauglich gehalten werden, Halt zu geben oder ihn auch nur zu suggerieren. Und drittens darf nicht unerwähnt bleiben das Festhalten an Menschen, deren fortgesetzte Anwesenheit wahlweise ein Versprechen einlöst, eine Hoffnung nährt, einen Makel überdeckt, von einer Angst ablenkt, eine Einbildung wirklich werden lässt oder sonstwie geeignet ist, eine ersehnte Selbstbestätigung zu verstetigen. Immer dient das Fortsetzen des Greifens der ideelen Rückversicherung und/oder dem existenziellen Erhalt des eigenen Daseins.

Findet demnach das Festhalten seine Ursache (unterstützende Rück- und Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen!) ausschließlich in der festhaltenden Person, so kann zunächst einmal daraus geschlossen werden, dass ihr damit auch die alleinige Verantwortlichkeit zum Loslassen zuzuschreiben ist. Ob damit allerdings auch die Ausschließlichkeit zum tatsächlichen Tun verbunden ist, muss im Folgenden noch geklärt werden.

Die Umgebung und ihr Einfluss

Der zweite Faktor kann, wie oben bereits skizziert, bezeichnet werden als die Gesamtheit aller einflussreichen Außen-Variablen; also all das, was nicht Festhalter und Festgehaltenes ist. Im Falle des Apfels war es beispielweise in wirkmächtigem Umfang die Gravitation, die scheinbar (!) über Erfolg und Misserfolg des Loslassens entscheidet. Warum nun aber ’scheinbar‘ – mit in Klammern gesetztem Ausrufezeichen? Genau an dieser Stelle wird es ein wenig diffiziler. Bevor wir uns der tatsächlichen Einflussmacht der Umgebungsvariablen annehmen, drängt sich die Notwendigkeit auf, die ebenfalls schon erwähnte Binarität des Loslassens genauer unter die Lupe zu nehmen.

Loslassen ist ein Ja/Nein-Programm, ein Schwarz/Weiß-Prozess. Entweder, der oder die Festhaltende hat das, den oder die Festgehaltene tatsächlich losgelassen, oder eben nicht. Ein Dazwischen gibt es nicht! Nicht-Losgelassen ist festhalten. Loslassen kann zwar durchaus die Hintertür beinhalten, erneut zu greifen! Unvereinbar mit dem Losgelassenhaben ist hingegen das Festhalten. Entweder, oder. Ein bisschen Loslassen geht nicht.

Loslassen und Kontrolle

Und jetzt kommt die kleine aber bisweilen entscheidende Schwierigkeit ins Spiel: Oftmals wird das Loslassen in Verbindung gebracht mit dem sich ein- oder gegenseitigen Entfernen von Loslasser und Festgehaltenem. Wie oben am Apfel-Beispiel auf der ISS aber beschrieben wurde, muss das Entfernen nicht zwangsläufig eine Folge des Loslassens sein. Wie aber weiß der oder die Loslassende, wann sein oder ihr Unterfangen Frucht getragen hat? Woran ist zu erkennen, wann aus dem Festhalten ein Loslassen wurde?

Ein kleiner (und fieser) Kniff hilft, diese Frage zu beantworten: Dem Festhalten ist ja, bisher unerwähnt, eine zweite Eigenschaft inne, nämlich, dass der oder die Festhaltende eine nicht unbeträchtliche Kontrolle über das Festgehaltene ausübt. Dabei wird es in den allerwenigsten Fällen eine einhundertprozentige Beherrschung sein, die diesbezüglich praktiziert wird. Vielmehr wird die subtile Dosis der Machtausübung bestimmt von dem subjetiv festgelegten Pegel, der als notwendig erachtet wird, um eine komfortable Absicherung der o. g. Vorteile zu gewährleisten.

Aus Sicht des Festhalters ist also das unschlagbare Anzeichen für erfolgreiches Losgelassenhaben die vollständige Aufgabe der Kontrolle über das Gehaltene.

Die vollständige!

Ich betone das so ausdrücklich, weil die Erfahrung allenthalben gezeigt hat, dass sich das Missverständnis einschleicht, man könne (besonders: jemanden) loslassen, ohne die vollständige Verfügungs- und Rückversicherungsgewalt abzugeben. Kann man nicht. Und wenn man es sich trotzdem einredet, ist das ein untrüglicher Hinweis darauf, dass man sich etwas vormacht. Und das wiederum ist durchaus gängige Praxis.

Loslassen und Vertrauen

Schwarz/Weiß-Bild einer Überwachungskamera hinter Zaun und Stracheldraht
Habe ich die Kontrolle oder bin ich im Vertrauen? (Foto: Michael Gaida, Pixabay, CC0)

Und diese Erkenntnis verweist hervorragend auf eine Voraussetzung des Loslassen: Das Vorhandensein von Vertrauen. Gott sei Dank muss an dieser Stelle nicht ein eigenes Kapitel zum Thema ’Vertrauen‘ eingefügt werden, weil es sich mit diesem Ding in diesem Zusammenhang ganz einfach verhält. Selbstverständlich kann man Vertrauen in etwas oder jemanden haben oder eben auch nicht. Zum Loslassen bedarf es aber nur einer einfachen (und darum so schwierigen) Form des Vertrauens: Der in sich selber. Einfach gesprochen muss man damit klar kommen können, die Kontrolle abzugeben. Ob das der anderen Person zu- oder abträglich ist, oder dem Ding oder Umstand Vorschub oder Bremskraft verleiht, ist dabei ein völlig anderes Thema. Zur Vorbereitung des Handlung ’Loslassen‘ bedarf es der Überwindung des Misstrauens sich selber gegenüber.

Ohne hier darauf weiter einzugehen, setzt dies aber nun voraus, sich selbst genug zu sein, in seiner Mitte zu ruhen, um die eigene, nie versiegende, innere Quelle zu wissen. Aber auch dieses Thema ist ein ganz anderes und dieses Mal ein sehr umfangreiches!

Wir wissen nun also um die Voraussetzung des Loslassens, das Vertrauen. Wir wissen, welchen Preis wir zu zahlen haben, den der Kontrollabgabe. Und wir wissen, dass diese gleichzeitig dann das Zeichen ist, dass unser Festhalten ein Ende hatte. Auch sind wir weiters vorgewarnt, dass dem Loslassen möglicherweise sogleich ein erneutes Ergreifen folgen kann.

Externe Einflüsse

Nun stellen sich im Weiteren zwei Fragen: Welchen Einfluss nimmt die Umgebung auf diesen Prozess und welche Rolle spielt dabei das Loszulassende?

Bezüglich des letzteren verhält es sich sehr interessant. Dazu ein weiteres Beispiel: Taucht jemand seinen Finger in Honig, so richtig schön ausgiebig und satt, und beschließt aus Überdruss alsdann, von der an ihm klebenden Süßspeise loszulassen, so sieht es augenscheinlich so aus, als wenn das Festgehaltene qua seiner haftenden Eigenschaft das Vorhaben zunächst verhindert würde. Materiell gesehen erschwert die spezielle Beschaffenheit des Naturproduktes ein Loslassen definitiv: Nur mit erhöhtem Aufwand kann der Honigdieb sich seiner Beute entledigen, durch Ablecken oder Abwaschen. Erst auf den zweiten Blick – bei Zuhilfenahme des Indikators ’Kontrollaufgabe‘ – wird deutlich, dass der leimige Wesenszug des Lebensmittels nur oberflächlich ein Loslassen verhindert oder erschwert.

Um es bildlich zu machen: Ein Loslassen kann auch dann schon vollständig stattgefunden haben, wenn die ganze Pampe noch am Finger klebt. Der Proband könnte nämlich auch in Folge einfach das Vorhandensein des Honigs ignorieren. Zwar schmierte er damit alles mit seinem Finger in Berühung Kommende unweigerlich voll, das aber hätte eher etwas mit dem Honig, aber gar nichts mit dem Loslassen zu tun. Nun zeigt aber dieses Beispiel auch eindrucksvoll, dass der Initialfunke ’Loslassen‘ manchmal auch Arbeit nach sich zieht. Sei es, wie in diesem Fall, das Reinigen des Fingers, oder in einem anderen Fall, das Wegräumen der Dinge, die einen an eine losgelassene Person zwangsläufig erinnern würden.

Loslassen ist also nicht nur erfolgreiche Kontrollaufgabe, sondern zusätzlich noch tatsächliches Gelöstsein.

Loslassen als Notwendigkeit

Blick aus einem verlassenen Raum in ein heruntergekommenes Treppenhaus
Alles hat seine Zeit… (Foto: Peter H., Pixabay, CC0)

Gleich damit einher geht eine Form des Loslassens, die stärker von äußeren Einflüssen bestimmt ist, als von der Absicht der festhaltenden Person: Das Loslassen im Zuge von Veränderungen. Der drohende, sich bereits unaufhaltsam vollziehende oder bereits stattgefunden habende Wandel kann dabei vielfältiger Natur sein: Langsam oder eher schnell, von beträchtlicher Auswirkung oder mit nur geringen Folgen, eindeutig unaufhaltsam oder vielleicht doch abänderlich. Immer aber weist solch ein Prozess auf etwas scheinbar Banales und doch Wirkmächtiges hin: Auf die Vergänglichkeit von Allem.

Nicht nur im Buddhismus wird das Konzept des Entstehens und Vergehens mit dem Begriff anitya (skt. अनित्य; tib. མི་རྟག་པ་, mitakpa, Wyl. mi rtag pa) erläutert. Im Dhammapada, einer Zusammenstellung von Aussprüchen des historischen Gründers dieser Religion liest man beispielsweise Folgendes:

„Alle geschaffenen Daseinsgebilde sind vergänglich; wer dies erkennt, ist vom Leid befreit. Das ist der Pfad, der zur reinen Weisheit führt.“

Dhammapada, Kap. 20, Vers 2776

Auch die jüdisch-christliche Tradition benennt die Tatsache der Vergänglichkeit. Im Buch ’Kohelet‘ des Tanach (im Alten Testament der Bibel ’Prediger Salomo‘ genannt) wird kurz und bündig gesagt:

„Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel.“

Mit „eitel“ ist hier die ursprüngliche Bedeutung „nichtig“ bzw. „hinfällig“ gemeint. Pred 1,27

Dabei ist es interessant, dass das in der lateinischen Bibelübersetzung verwendete Wort vanitas („leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit“; auch „Lüge, Prahlerei, Misserfolg oder Vergeblichkeit“) im hebräischen Originaltext ’Windhauch‘ (הֶבֶל , häväl) bedeutet.

Aber auch in Platons Dialog „Krytalos“ findet sich ein eindeutiger Hinweis:

„Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“

Das ist das berühmt-verkürzte panta rhei, ’alles fließt‘ (»Πάντα χωρεῖ καὶ οὐδὲν μένει«), Platon in „Krytalos“, 402A, 68

Viele weitere Quellen für diese Erkenntnis ließen sich finden, die vorgenannten drei sollen genügen, um zu belegen, dass es offenbar verschiedenen Traditionen zu unterschiedlichen Zeiten daran gelegen war, auf diesen als wichtig erachteten Umstand hinzuweisen. Verbunden damit ist nämlich regelmäßig der Ratschlag, sich nicht zu sehr an all das Vergängliche zu binden, daran anzuhaften und festzuhalten – womit wir nach diesem kleinen Exkurs wieder beim Loslassen wären.

Die gutgemeinte Empfehlung kann zusammengefasst werden, sich damit vertraut zu machen und angstfrei vorbereitet zu sein, dass früher oder später alles, an dem wir Festhalten durch Veränderung ein Loslassen erfordert.

Loslassen und Gelöstsein

Ich muss mir nach dem Loslassen also die ehrliche Frage stellen: Ist das von mir soeben Losgelassene auch wirklich gelöst von mir, oder haftet es mir noch an? Und bejahendenfalls: Was bedarf es, um aus dem Loslassen ein Gelöstsein zu machen (und günstigstenfalls das erneute Ergreifen zu verhindern oder mindestens zu erschweren)?

Und damit wären wir wieder bei dem Apfel auf der ISS. Der Apfel hat gar keine eigene Intention, weder zum Entfernen noch zum Anhaften. Sein Verbleib beim Öffnen der Hand ist ausschließlich der nicht vorhandenen Gravitation zuzurechnen. Das zieht notwendig die Frage nach dem Ursprung bzw. der Qualität des Loslassenwollens nach sich. Will ich den Apfel loslassen, weil ich mich anderen Dingen zuwende, ihm also vergleichsweise gleichgültig gegenüberstehe, oder weil fault, madig ist und stinkt? Im zweiten Fall könnte ich nämlich feststellen, dass das Losgelassenhaben nur ein Vermeintliches war, solange ich mich nicht deutlich von dem gammelnden Obst entfernt habe.

D. h. die Umgebungsvariablen, wie auch zuvor das Festgehaltene, haben einen möglicherweise nicht unbeträchtlichen Einfluss, ob meine Intention zum Loslassen auch erfolgversprechend umgesetzt werden kann.

Wegstoßen als das andere Festhalten I

Womit wir bei einem wenig offensichtlichen Sonderfall wären. In dem Sinne, dass Abneigung und Vermeidung nur eine andere Form des Anhaftens seien, konterkariert ein rabiates Gelöstseinwollen unerwartet das eigentlich beabsichtigte Loslassen. Ich werde hier jetzt nicht das Beispiel des Bumerangs anführen, der jedesmal weggeworfen, treu wieder zurückkehrt. Einseits nicht, weil das Werfen schon in einer gekonnten Form eingeübt sein muss, andererseits, weil bei diesem alten Jagd- und neuzeitlichen Sportgerät die Absicht ja gerade ist, dass es wiederkehren soll.

Warum aber zeitigt das kämpferische Ablehnen gerade das Gegenteil von der beabsichtigten Trennung? Dazu noch ein Zwischenschritt:

Loslassen findet vor allem im Kopf statt

Zwei buddhistische Mönche auf Wanderschaft unter Gebetsflaggen
Die Geschichte von den zwei Mönchen (Foto: Wouter de Jong, Pexels, CC0)

Auch wenn es regelmäßig so aussehen mag, dass Loslassen eine sichtbare Handlung darstellt, so darf doch nicht verschwiegen werden, dass der eigentliche Akt sich zumeist im Inneren vollzieht. Dazu gibt es eine wunderbare Zen-Geschichte:

Der alte Zen-Meister Bukuyu und sein Schüler Joshu waren auf Pilgerschaft unterwegs in bergiger Landschaft. In einem fruchtbaren, grünen Tal kamen sie an einen Fluss, dessen Ufer von der vergangenen Regenzeit gehörig aufgeweicht waren. Brauner Schlamm säumte zwischen vereinzelten Schilfbüschen die Ränder beiderseits des Stromes.

Wie sie sich nun dem lebhaft in seinem Bett fließenden Gewässer näherten, wurden sie einer jungen Frau gewahr. Fragend und erwartungsvoll stand sie in ihrem kostbaren Seidenkimono an einer etwas seichteren Stelle des Flusses, als sie die zwei ungleichen Ordensbrüder bemerkte. Wissend um die strengen Klosterregeln der zwei Kuttenträger, fasste sie sich dennoch ein Herz und trat entschlossen auf den älteren der beiden zu: „Werter Herr, währet Ihr wohl so freundlich, mich über die Furt zu tragen? Zwar könnte ich den Weg auch selber zurücklegen, jedoch würde dabei mein Kleid über die Maßen beschmutzt.“

Ohne lange nachzudenken nickte der Alte, hob das Mädchen auf seinen Rücken, raffte den Saum seiner einfachen Mönchstracht und trug es trockenen Fußes an das andere Flussufer. Staunend und mit betretenem Gesichtsausdruck folgte der Novize seinem Lehrer.

Die junge Frau bedankte sich artig und ging ihres Weges. Auch die zwei Mönche setzten ihre Reise fort und liefen stumm eine ganze Weile auf dem schmalen Trampelpfad wieder höher in die Berge.

Hinter dem vermeintlich friedlichen Schweigen schwelte bei dem Schüler jedoch eine unausgesprochene Empörung, die sich erst nach Stunden mühevollen Fußmarsches Bahn brach: „Meister! Wie konntet Ihr vorhin das Mädchen über den Fluss tragen? Ihr wisst doch, dass es unser Regelwerk nicht gestattet, Frauen zu berühren!“ Entrüstet entlud sich noch eine ganze Zeit der Unmut des Novizen über die Verfehlung seines Lehrers.

Meister Bukuyu hörte sich derweil ruhig jeden der Vorwürfe seines Schülers Joshu an, bis dessen aufgebrachter Redeschwall schließlich abgeebbt war. Ungeduldig schaute der Junge seinem Vorbild in die Augen, als der Meister ihm antwortete: „Ich habe die Frau schon vor Stunden über den Fluss getragen. Du hingegen trägst sie immer noch.“

Frei nach Marco Aldinger9

Dem jungen Mönch wird von seinem Lehrer ohne Umschweife bewusst gemacht, dass er, obwohl räumlich und zeitlich schon längst in großer Entfernung zum beschriebenen Vorfall, im übertragenen Sinne innerlich immer noch Frau Huckepack trägt und damit von dem Erlebten noch nicht losließ, geschweige denn sich lösen konnte. Diese kleine Episode illustriert ausgezeichnet, wo der eigentliche Ort des Loslassen zu finden ist: Im Kopf. Unser nimmermüdes Oberstübchen führt bezüglich so ziemlich Allem und Jedem eine mehr oder weniger pingelige Ein- und Auslasskontrolle durch. Und weil die beiden obersten Direktiven – in dieser Reihenfolge! – dieses umtriebigen Gesellen sind:

  1. Schaden abwenden!
  2. Bedürfnisse befriedigen!

wird jede als die Situation potentiell verschlechternd anzunehmende Veränderung zunächst einmal konsequent ausgeklammert. Die Verschlechterung in der obigen Geschichte wäre nämlich für den jungen Mönch gewesen, sich eingestehen zu müssen, dass sein Meister sich nicht orthodox an die Regeln hält, was wiederum einen unangenehmen Gefühlszustand10, resultierend aus einer sachlichen Unvereinbarkeit, erzeugt hätte. Also hat sich der Schüler lieber halsstarrig an etwas festgehalten, was ihm Sicherheit vermittelte.

Andersherum ist es dem jungen Mann also erst dann möglich, von der äußeren Begebenheit mit all ihren Implikationen loszulassen, wenn er dies innerlich getan hat.

Wegstoßen als das andere Festhalten II

Um nun wieder zurückzukommen zum oben bereits angerissenen Wegschieben als dem anderen Festhalten: Wenn die Inbrunst des Loswerdenwollens allzu groß ist und das eigentliche Loslassen darum durch die mitgetragene Leidenschaftlichkeit11 überdauert, kann keine Lösung stattfinden, weil das zu Lösende immer noch an einem klebt – obwohl man sich sicher ist, es doch bereits losgelassen zu haben. Gemein, nicht wahr?

Es gilt also, immer auch nicht nur den inhaltlichen Aspekt der inneren Einstellung zum Loslassen zu prüfen, sondern auch noch die Qualität, in der sich das Vorhaben ausdrückt, zu hinterfragen. Ist es eher eine unumgängliche Notwendigkeit, eine offene Idee, ein sehnlicher Wunsch, oder gar ein kaum zu zügelnder Drang, ein unausweichliches Verlangen?

Top of the pops

Bei Vorliegen der letztgenannten Voraussetzungen kommt nämlich dann die letzte Hürde ins Spiel, die auch für sich genommen einen überaus perfiden Geschmack hat:

Die letztliche Erfordernis, auch vom Loslassen loslassen zu müssen.

Hier wird aus der nebenbei immer mal wieder praktizierten, oder vielleicht sogar eifrig und diszipliniert ausgeführten Übung des Loslassens die Königsdisziplin ’Loslassen‘. Vor allem aber entblößt sich das manifeste Selbst mit diesem Kabinettstückchen vorzüglich. Man kann die Praxis des Loslassen mit ihrem gesamten Prüfprozess reiflich durchdacht und vielleicht auch formvollendet meistern können. Wenn jedoch das Interesse daran sich ausweitet über Begeisterung, Eifer bis zum Rausch und der Sucht, dann hat sich ein erneutes, ein Meta-Festhalten eingeschlichen, das Festhalten am Loslassen.

Blödes Kopfkino? Übertriebene Theorie?

Shcwarz/Weiß-Bild einer Figurengruppe aus sterbender und haltender Person
Das letzte Loslassen (Foto: Alain Frechette, Pexels, CC0)

Mitnichten! Neben der offensichtlich möglichen Manie zum Loslassen, gibt es vor allem eine ultimative Ausprägung des Loslassens, die in ihrer Letztendlichkeit den tiefen Ernst der Sache offenbart: Das Sterben. Am Ende unseres Lebens gilt es, von Allem und Jedem loszulassen, inklusive sich selber. Das Schwierige dabei ist, dass der Impuls aus dem Diesseits stammt, die Folge sich jedoch erst im Jenseits offenbart.

Um das Ganze hier nicht zu kompliziert zu gestalten, beschränke ich mich bewusst auf den Affekt und lasse die Konsequenz außen vor. Wie auch mit Hilfe verschiedener (z. T. nicht ungefährlichen!) Meditationstechniken, die schon während der Lebenszeit praktiziert werden können, gelehrt wird, gibt der gewöhnliche Geist den allerletzten Befehl: „Loslassen!“ Indem er dies tut, erwirkt er eigentlich dreierlei. Erstens das innere und äußere Loslassen von Allem inkl. seiner selbst, zweitens das tatsächliche Lösen vom Leben und drittens auch das Loslassen vom Ausführenmüssen dieses letzten Befehles mit allen seinen „niederen“ Ausführungbestimmungen.

Klingt widersprüchlich?

Darauf erspare ich mir jetzt die Antwort.

Fazit

Schlussendlich seien die oben skizzierten Erkenntnisse noch einmal zusammengetragen: Beginnend mit einer irgendwie gearteten Form der Bewusstwerdung zum Losslassenwollen oder –müssen schau genau darauf:

  • Was soll losgelassen werden?

Mach Dir dabei gleich nebenbei bewusst, wie es ursprünglich zum Greifen kam:

  • War Dein Greifen reflexhaft oder eher geplant?

Analysiere sauber den Prozess des gesamten, bisherigen Festhaltens:

  • Haben eher Sachargumente oder Befriedigungs-/Vermeidungsaspekte eine Rolle gespielt?
  • Um welche Form von Vorteil ging es dabei für Dich?
  • Waren da bei die Argmentationsgrundlagen und -strategien dieser Kosten-/Nutzenabwägung immer die Gleichen oder haben sie sich im Laufe der Zeit verändert?
  • Was ist jetzt Dein wesentlicher Schwerpunktnutzen?
  • Und wo wirkt der erstrebte Vorteil, aus dem Unterbewussten, verwoben mit biografischen Eckpunkten oder eher ganz im Hier und Jetzt?

Dann kommt der Fragenreigen zum Loslassen:

  • Warum willst (oder sollst?) Du eigentlich loslassen? Aus einer Angst, einer Notwendigkeit, einer Idee heraus? Oder hegst Du einen Wunsch, mehr noch, einen Drang, oder gar ein brennendes Verlangen nach Loslassen?
  • Bist Du im Vertrauen zu Dir selber oder nicht? Und wenn nicht, wie kannst Du Dir diese Ressource kurzfristig und möglichst nachhaltig zur Verfügung stellen?
  • Bist Du wirklich bereit, die Kontrolle abzugeben?

Wenn es Dir dann tatsächlich gelungen ist, loszulassen, was Du überprüfen kannst, indem Du Dich ehrlich fragst:

  • Hast Du über das Losgelassene absolut keine Kontrolle mehr?

ist es gegebenenfalls notwendig, Nacharbeit zu leisten:

  • Wie sehen unterstützende Maßnahmen zum Lösen potentiell aus?
  • Welche sind am effizientesten für Dich durchführbar?

Schließlich die entscheidende Prüffrage:

  • Hat die Lösung erfolgreich stattgefunden?

Dies wiederum zieht bejahendenfalls die Fragen nach sich:

  • Droht Gefahr zum erneuten Greifen?
  • Wie kannst Du geschickt verhindern, dass es dazu kommt?

So, das soll es jetzt dann (vorläufig) erstmal gewesen sein! Und jetzt viel Spaß beim Loslassen!

  1. Riecke, Jörg (Hrsg.): Duden, das Herkunftswörterbuch: Etymologie der deutschen Sprache. 5., neu Bearb. Aufl. Der Duden in zwölf Bänden, das Standardwerk zur deutschen Sprache; auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibung / hrsg. von der Dudenredaktion, 7; Berlin: Dudenverl, 2014. ISBN 978-3-411-04074-2, S. 506 (bei Amazon für 24,99 EUR)
  2. Krome, Sabine; Wissen Media Verlag (Hrsg.): Wahrig, Herkunftswörterbuch: das grundlegende Nachschlagewerk zur Bedeutungsgeschichte interessanter Wörter der deutschen Sprache ; 11.000 Artikel zu mehr als 20.000 deutschen und fremdsprachlichen Begriffen und zahlreichen Redewendungen. [Neuausg.], 5. Aufl. Wahrig 6. Gütersloh: Bertelsmann [u.a.], 2009. ISBN 978-3-577-07585-5, S. (bei Amazon für 19,64 EUR)
  3. s. a. Theorie der rationalen Entscheidung
  4. s. a. Hedonistisches Nutzenkalkül
  5. In unbedingt notwendiger Vermeidung des allseits benutzten und daher vielfältig vorbelasteten Begriffes ’Ego‘, welcher mehr Missverständnisse als Klärungspotential innehat, bezeichne ich hier mit dem ’manifesten Selbst‘ das individuelle, verstandesdeterminierte „Betriebssystem“ des Menschen. Bei Metzinger u. a. ’Bewusstsein‘ genannt, was noch so ein missverständlicher Begriff ist; s. a. Metzinger, Thomas: Der Ego Tunnel: eine neue Philosophie des Selbst: von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik. Übersetzt von Thorsten Schmidt. 5. Auflage 2016. Piper 30533. München Zürich: Piper, 2016. Bei Amazon für 12,– EUR zu haben. Sehr lesenswert!!!
  6. Buddha und Eknath Easwaran (Hrsg.): Dhammapada: Buddhas zentrale Lehren. Dt. Erstausg., 1. Aufl. Goldmann Arkana 21764. München: Goldmann, 2006. ISBN 978-3-442-21764-9 S. 223 (gebraucht bei Amazon oder neu gebunden für 21,44 EUR bzw. als Taschenbuch für 6,26 EUR)
  7. Luther, Martin, Evangelische Kirche in Deutschland und Bund der Evangelischen Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Die Bibel: nach der Übersetzung Martin Luthers. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1985. ISBN 978-3-438-01031-5, S. 649 (gebraucht bei Amazon)
  8. hier als PDF, bearbeitete Übersetzung nach Schleiermacher
  9. Aldinger, Marco: „Was ist die ewige Wahrheit?“ „Geh weiter!“ Zengeschichten vom Anhaften und Loslassen. Freiburg im Breisgau; Basel; Wien: Herder, 1998. ISBN 978-3-451-05011-4 (gebraucht bei Amazon ab 6,– EUR)
  10. s. a. Kognitive Dissonanz
  11. Das ist dann auch der Moment, wo einem eine mögliche, tiefe Bedeutung des Wortes ’Leidenschaft‘ bewusst wird: Es ist das, was Leiden schafft.