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Straßenkreuzung bei Eddington mit Beschilderung (Wikimedia Commons, Lachlan Donald, CC BY 2.0)

Eddington

Gedanken zu einem Sneak-Preview-Film

Straßenkreuzung bei Eddington mit Beschilderung (Wikimedia Commons, Lachlan Donald, CC BY 2.0)
Wegweiser oder Beschilderung in den Wahnsinn? (Foto: Wikimedia Commons, Lachlan Donald, CC BY 2.0)

Lesezeit: ca. 7 min

Es gibt Filme, die erzählen Geschichten, und es gibt Filme, die sezierend in die Seele ihrer Zeit greifen – Eddington gehört unmissverständlich zur zweiten Kategorie. Was der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Ari Aster („Hereditary“, „Midsommar“, „Bones“) hier mit messerscharfer Präzision entfesselt, gleicht einem fiebrigen Traum inmitten des Realen: einer schmerzhaft klaren Vision einer Welt, die den Bezug zu sich selbst verloren hat. Schon nach wenigen Minuten begreift man, dass es nicht um die lineare Erzählung von Schicksalen geht, sondern um den psychosozialen Befund einer Zivilisation, die sich in ihrer eigenen Vieldeutigkeit verirrt hat. Eddington ist keine Diagnose, sondern eine Obduktion im hellen Tageslicht – unerbittlich, und dabei von einer verstörenden Schönheit.

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Eine Schnecke auf ihrem Weg

Memoiren einer Schnecke

Gedanken zu einem Sneak-Preview-Film

Eine Schnecke auf ihrem Weg
Abb.: Eine Schnecke auf ihrem Weg (Foto: Pexels, gemeinfrei)

Lesezeit: ca. 5 min

Eine zutiefst berührende Rückschau auf ein Leben voller Widrigkeiten, Hindernisse und Talsohlen zwischen verzagter Ergebenheit und ersehntem Hoffnungsschimmer mit dem steten Blick nach vorne. Dies umreißt den Kern dieses außergewöhnlichen Stop‑Motion‑Dramas von Adam Elliot, dessen empathischer Blick für Schrulligkeit und Tragik längst Kultstatus hat.

Was hier auf den ersten Blick wie ein illustriertes Märchen wirkt, entpuppt sich als tief empfindsames Porträt einer Außenseiterin, das weit jenseits aller Genre‑Grenzen operiert. Unter der Oberfläche des Holzschnitt‑Charmes und der scheinbaren Naivität florieren Themen wie Trauma, Verlust, Zugehörigkeit und der unbedingte Imperativ zu leben – weit weit entfernt von seichter Familienunterhaltung.

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