Archiv der Kategorie: Spiritualität

POMPEI 01|23

A volte anche la lingua non va d’accordo con i denti

La basilica cattedrale di Santa maria Annunziata (Aquarell nach Foto von Sarah A. Besic, CC BY-SA 4.0)

Lesezeit: ca. 8 min

Jene, welche in den vergangenen Jahren meine Reisen in den Süden des Kontinents verfolgt haben, wissen es: Sie beginnen in der Regel mit einem Flug. Selbiger nötigt mich tragischerweise immer wieder in diese vermaledeite Stadt in der nordöstlichen Sandbüchse der Republik, Ihr wisst das schon, das unaussprechliche B-Wort. Und eben weil die Dinge diesbezüglich keinen Hoffnungsschimmer zeitigen, keinen Trost bereithalten und keine Linderung erwarten lassen, umgehe ich es in tief empfundenen Mitgefühl für meine Mitmenschen, weitere Worte darüber zu verlieren.

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ROM 05|21

De pulcritudine

Die Galleria Borghese (Aquarell von Sarah A. Besic, basierend auf: Krzysztof Golik, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)

Lesezeit: ca. 20 min

Insel der Seligen, Hort des Glanzvollen, Oase der Brillanz. Ein Ortsbeschreibung, die bestimmt auf viele Ecken in dieser faszinierenden Stadt zutreffen mag. Als das Äußere wie auch das Innere von Bauwerken oder deren betagten Fragmenten, als bildliche Zeugnisse künstlerischen Schaffens, flächig oder räumlich realisiert, oder als weihevolle Hinterlassenschaften besonderer Ereignisse oder Menschen, von winzig klein bis übermächtig groß, begegnet einem in dieser geschichtsträchtigen Stadt unaufzählbar Vieles, was ein der Anmut und Grazie zugängliches Herz höher schlagen lässt oder einen kunsthistorisch interessierten Geist anzuregen vermag. Aber wie aus diesen Worten schon hervorgeht: Diese Aufforderung zur Aneignung von Welt ist ein Prozess, an dessen einem Ende etwas Objekthaftes darauf wartet, wahrgenommen zu werden, während am gegenteiligen Pol ein Jemand dieses Tun veranlassen und zumindest eine Weile aufrecht erhalten muss.

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Gebet an das Jahr MMXX

Heilsame Reflektion für einen fruchtbaren Neubeginn

Mittelalterliche Buchmalerei eines Mannes mit einem Ochsen beim Pflügen
Bildausschnitt: Mann mit Ochse beim Pflügen (Wikimedia Commons, Rochester Bestiary, Folio 37v, 13. Jh., British Library, Royal MS 12 F XIII, gemeinfrei)

Am Ende eines vergangenen und am Anfang eines neuen Jahres ist es eine schöne Tradition, sich einander Glückwünsche zu senden, das hinter einem Liegende loszulassen und die Kräfte zu sammeln für das Bevorstehende. Warum denn nicht in einem Gebet all dies zusammenfassen?

Du schreckst davor zurück, weil Du keiner Kirche angehörst? Das soll kein Hindernis sein! Schließlich ist diese Textform an nichts Institutionelles gebunden. Ein Gebet ist erstmal nur ein Gebet. Kein kirchliches Bekenntnis, keine Zugehörigkeits-Offenbarung – nur eine Kontemplation. Nachdenkend, bittend, verdeutlichend, fragend.

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Seifenblase vor unscharfem Hintergrund

Vom Loslassen

Kontemplation über einen häufig benutzten, geliebten, gehassten und missverstandenen Begriff

Seifenblase vor unscharfem Hintergrund
Losgelassen zu haben, kann manchmal ganz einfach sein (Foto:Kasjan Farbisz, Pixabay, CC0)

Lesezeit: 25 min

Nur wenige Begriffe üben im Kanon der einschlägigen Lebenshilfeliteratur eine solche Magie aus wie das ’Loslassen‘. Liegt es daran, dass schon viele Weise über die Jahrhunderte sich darüber geäußert haben? Oder ist es der Kitzel der relativen Unerreichbarkeit, der das eigentlich profane Verb zum Zauberspruch erhebt? Entfacht die Spannung zwischen hehrem Anspruch und frustrierender Realität dieses einfach scheinenden Appells in uns ein Feuer, Liebgewonnenes auf den Prüfstand zu stellen? Oder hemmt uns unsere Fähigkeit, diese banale Übung zu meistern, auf Jahre, gar Jahrzehnte?

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