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Niki de Saint Phalle im Stedelijk Museum, 1967

Niki de Saint Phalle

Gedanken zu einem Sneak-Preview-Film

Niki de Saint Phalle im Stedelijk Museum, 1967
Abb.: Niki de Saint Phalle im Stedelijk Museum, 1967 (Grundlagenfoto: Wikimedia Commons, Jack de Nijs für Anefo, CC0)

Lesezeit: ca. 7 min

Warum tun Menschen Dinge?
„Lustige Frage!“, vermeint der Autor derselben quasi aus den Off zu hören, noch bevor er irgendwelche spekulativen Erwiderungen auf sein sprichwörtliches, digitales Papier gebracht hat.
Natürlich kann dieses so formulierte Wissensbegehr weder erschöpfend und schon gar nicht abschließend befriedigt werden. Aber es gibt natürlich einen bisher nicht enthüllten Hintergrund, der diese Exploration begründet.
Schränken wir dieses Forschen mal ein, indem wir den Rahmen scheinbar über Gebühr erweitern: Warum leben Menschen ihr Leben so, wie sie es leben?

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Giard Turm und Hudson River der Sing Sing Haftanstalt, New York/USA

Sing Sing

Gedanken zu einem Sneak-Preview-Film

Giard Turm und Hudson River der Sing Sing Haftanstalt, New York/USA
Wachturm der Sing Sing Haftanstalt am Hudson River , New York/USA (Originalfoto: WMC, User Acroterion, CC BY-SA 4.0, nachbearbeitet SAB)

Lesezeit: ca. 7 min

Es ist schon ein wenig länger her, dass ich einen abendfüllenden Spielfilm anschaute, der mich zu Tränen gerührt hat. Gestern war es wieder einmal soweit. Nach einem geradezu horrorfilm-geschwängerten Sneak-Preview-Jahr 2024 ist meine Erwartung – ja, trotz allem bringe auch ich diese immer mehr oder weniger mit in die entsprechenden Vorstellungen – an das cineastische Geschehen der Montagabende deutlich verhaltener, gedämpfter, zurückhaltender. Erst der vorherige solche Termin eine Woche zuvor endete für mich wieder einmal schon nach zehn Minuten. Filmgenres sind ja wie vieles andere auch Gott sein Dank Geschmackssache und ich habe irgendwann einmal beschlossen, mir meinen Kopf und mein Herz nicht mit Grausen und Blutorgien vollmüllen zu lassen.

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POMPEI 03|23

Un oggi è meglio di dieci domani.

Ein Amphorismus sozusagen… (Aquarell nach Foto von Sarah A. Besic, CC BY-SA 4.0)

Lesezeit: ca. 20 min

Is’ bezahlt, muss jetzt auch gegessen werden. Was macht man mit einem Jahresticket in einer Woche? Richtig, man nutzt es aus! Aber abgesehen von diesem sehr vulgär-ökonomischen Impuls, trieb mich die Neugier und Freude immer wieder auf die circa zweiundachtzig Hektar große Fläche der antiken Stadt Pompeji. Nachdem ich mir beim ersten Besuch neben einigen, markanten Hightlights vor allem einen groben Überblick verschafft hatte, war mein Ansinnen im Weiteren vor allem, in den Geist dieser verschütteten Stadt und seiner ehemaligen Bewohner einzutauchen.

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POMPEI 02|23

La fretta e il bene, non stanno mai insieme.

Der Blick auf den erhabenen Vesuv (Aquarell nach Foto von Sarah A. Besic, CC BY-SA 4.0)

Lesezeit: ca. 8 min + ca. 60 min Video

Neuer Tag, neue Stadt, neues Glück. Die Sonne scheint und das Thermometer zeigt schon um neun Uhr Freude verheißende achtzehn Grad Celsius an. Ein reichlich gefüllter Kühlschrank lockt mich mit seinem vielfältigen Angebot zu einem Frühstück. Interessanterweise unterscheidet sich der von mir am Vortage erworbene Inhalt nur unwesentlich von der üblicherweise zuhause vorfindbaren Produktauswahl. Irgendwann in der Vergangenheit habe ich von einer meiner Rom-Reisen das nahrhafte und nachgewiesenermaßen gesunde Spektrum an südeuropäischen Esswaren in den heimischen Haushalt importiert und dort fest etabliert. Seitdem gehört ein solider Querschnitt der fraglosen Standards der italienischen Küche fest zu meinem eigenen Nahrungsmittel-Repertoire.

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bautafel in ostia antica

ROM 02|21

Ex oblivione

Bauinschrift am Theater von Ostia Antica, 196 n. Chr., Marmor 1 (Foto: User Meditatus, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Zweiter Tag. Alle konsumptiven Gelüste scheinen bereits befriedigt. Bereits am ersten Abend. Mit dem Kauf einer Arbeitshose nordamerikanischer Machart aus Denim, mit Baumwolle aus Brasilien, produziert in Italien von einer französischen Firma. Way cool! Wenn alles so einfach wäre. Hat eigentlich einmal jemand gegengerechnet, wieviel die Umweltschutz-Wiedergutmachungs-Zertifikate kosten würden, die man in diesem Zusammenhang erwerben müsste, um den diesbezüglichen, ökologischen Fußabdruck real zu kompensieren? Nein, wahrscheinlich nicht. Oder doch, ja, auf jeden Fall. Aber die Frage bliebe vermutlich unbeantwortet im Raum hängen, ob diese virtuellen Bereinigungs-Bescheinigungen in dieser manifesten Welt auch tatsächlich irgendetwas Positives und Konstruktives bewirkten (außer freilich, irgendjemandem die ohnehin schon vollen Taschen auf obszöne Art und Weise weiter zu füllen…). In diesem Zusammenhang gab es Zeiten, wo zumindest der Transport von Waren um ein Beträchtliches umweltverträglicher war als dies heute der Fall ist.

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