Gedanken zu einem Sneak-Preview-Film
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Es gibt Filme, die erzählen Geschichten, und es gibt Filme, die sezierend in die Seele ihrer Zeit greifen – Eddington gehört unmissverständlich zur zweiten Kategorie. Was der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Ari Aster („Hereditary“, „Midsommar“, „Bones“) hier mit messerscharfer Präzision entfesselt, gleicht einem fiebrigen Traum inmitten des Realen: einer schmerzhaft klaren Vision einer Welt, die den Bezug zu sich selbst verloren hat. Schon nach wenigen Minuten begreift man, dass es nicht um die lineare Erzählung von Schicksalen geht, sondern um den psychosozialen Befund einer Zivilisation, die sich in ihrer eigenen Vieldeutigkeit verirrt hat. Eddington ist keine Diagnose, sondern eine Obduktion im hellen Tageslicht – unerbittlich, und dabei von einer verstörenden Schönheit.
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